“Heiko Haller, Markus Hartwig und Arne Liedtke, von Google zertifizierte Mitarbeiter der deutschen Online-marketing-Agentur Internet-mit-IQGmbH, blicken auf langjährige Erfahrung in der Webanalyse mit Google Analytics zurück.”
Dieses Zitat aus dem Buchtext über die Autoren zeigt, wer hier das Buch geschrieben hat. Und schon auf Seite 14 schreiben die Autoren klar, worum es geht: “Wenn Sie erwarten, dass Sie in diesem Buch Antworten auf die Fragen finden, was die wichtigsten Kennzahlen und welche Maßnahmen geeignet sind, diese positiv zu beeinflussen, dann sind Sie hier genau richtig.”
(Hier sind übrigens aus Anschauungsgründen Werbebanner eingebaut)
Es ist ein Buch über die Analyse-Software Google Analytics. Damit sind Grenzen und Intention sowie die Sprache des Buches klar. Es handelt sich um ein Fachbuch, welches sehr analytisch aufgebaut ist in Anlehnung an die Software und natürlich die Software Analytics behandelt. Grundkenntnisse von Analytics werden allerdings vorausgesetzt und dann geht es los.
Nach der Frage, warum und für wen Webanalysen wichtig sind, werden die Grundprinzipien Lernen, Analysieren und Messen besprochen.
Und dann geht es schon um die Frage, welche Ziele habe ich für meine Webseite? Die Autoren weisen darauf hin, dass Google Analytics zwei Formen der Zielmessung zur Verfügung stellt, URL-Ziele und Engagement-Ziele.
Spätestens an dieser Stelle sind wir mitten in der Software gelandet. Und dann kommt der Begriff, der uns durch das ganze Buch begleiten wird: KPI.
KPI steht für Key Performance Indicator oder wie im Buch zu lesen ist: “Ein KPI ist also ein Anzeiger für eine Leistung.” Später wird dies ergänzt um den Satz: “Ein KPI zeigt uns an, wie gut die Leistung im Hinblick auf die Website-Ziele ist.” Das Buch ist für Menschen gemacht, “die das Web kommerziell nutzen und damit Geld verdienen wollen.” Und natürlich ist für die Autoren Google Analytics eine dafür zu gebrauchende Software. Deshalb werden spätestens ab der Seite 75 und der Einführung der KPIs die Bedien- und Anwendungsmöglichkeiten der Software detailliert erklärt.
So lernt der Leser dann auch SEA und SEM und später SEO und SERP kennen.
SEA steht für Search Engine Adertising und SEM für Search Engine Marketing. “Dabei handelt es sich um die kostenpflichtige Schaltung von Werbeanzeigen, die in Textform neben und über den eigentlichen (sogenannten organischen) Suchergebnissen erscheinen.”
Mit diesen Keywords Anzeigen verdient Google Geld. Daher spielt dieses Thema natürlich auch bei Analytics eine wesentliche Rolle.
Im Anschluß daran geht es zu SEO und SERP. SEO steht für Search Engine Optimization und SERP für Search Engine Result Pages.
Interessant ist dann das Kapitel “Ich sehe was, was du nicht siehst”. Die Autoren weisen darauf hin, dass seit 2009 die Google Suche personalisiert ist und deshalb jeder die Suchergebnisse in einer anderen Reihenfolge sieht. Die Logik bei google besteht darin, über bezahlte Keywords Einfluss zu nehmen. Um dann die über den organischen Suchergebnissen stehenden Werbeeinblendungen und die Klicks darauf besser einschätzen zu können gibt es den GRPI, das ist der Google Result Page Index.
Es folgen viele ausführliche Darstellungen über die Möglichkeiten und die Bewertungen der Werkzeuge von Google Analytics und wie man damit umgehen kann. Um das Ganze nicht zu sehr aufzuzählen, möchte ich eine Textstelle zitieren und zusammenfassen, die diesen Bereich gut wiedergibt.
“Ein gänzlich anderer KPI als die bisheringen Kennzahlen für Zugriffsquellen ist die Online-Markenbekanntheit. Dieser KPI bewertet …die Sichtbarkeit des Unternehmens oder bestimmter Produkte im Web.” Wir lernen dann, daß viele Nutzer “oft nicht zwischen den Textanzeigen und den Suchergebnissen in Suchmaschinen unterscheiden können und so mehr oder weniger wahllos auf die Einträge klicken, die ihnen am meisten zusagen.” Darüber hinaus benutzen viele Nutzer das Adressfeld des Browsers als Eingabefeld für ihre Suche. Dies hat wiederum Folgen für die Daten in Analytics.
Aber: “Der Trend ist das Maß der Dinge”( S. 211).
Man merkt dem Buch die Kompetenz und die Sichtweise und Denkweise der Autoren an, eben analytisch. Aber eben auch nutzungsorientiert. Die Software Google Analytics wurde ja von den Datenschützern in Deutschland vielfach kritisiert bis zu der Frage der Rechtmäßigkeit. Darauf gehen auch die Autoren kurz ein. Sie sehen dies dann so: “Trotz aller Bedenken lautet die gute Nachricht für Sie, dass der weitaus größte Teil der Website-Nutzer nichts von Webanalyse weiß und auch nicht versucht, die Gewinnung entsprechender Daten zu verhindern.”
Damit will ich enden. Wer Google Analytics anwenden will und entsprechende Vorkenntnisse mitbringt, der kann sicher sein, in diesem Buch eine Quelle zusätzlicher Informationen zu erhalten. Allerdings setzt es vieles voraus und ist zwischen Fortgeschrittenen und Profis angesiedelt, denen es weniger auf die Didaktik und mehr auf die Information ankommt.
Heiko Haller, Markus Hartwig, Arne Liedtke
Google Analytics & Co
ISBN 978-3-8273-2946-2