Der bayerische Journalist und Alpinist Andreas Lesti hat ein Buch geschrieben, das einer Reise gleicht und voller gedanklicher Sehenwürdigkeiten ist.
Er wandelt auf den Spuren von Thomas Mann, Friedrich Nietzsche, Richard Wagner und Theodor W. Adorno.
Dabei entsteht eine Art Tagebuch seiner eigenen Begegnungen mit Menschen und Landschaften. Er zitiert aus Texten der Schriftsteller und sucht selbst Antworten im Jetzt an den Schweizer Orten, die sie damals aufsuchten, um sich zu erholen.
Das Buch beginnt mit Corona und einer Schilderung der Unmöglichkeit die Orte zu besuchen. Dies gelang ihm erst im zweiten Versuch.
Das gibt dem Buch einen besonderen Reiz. Denn es erzählt von dem, was wir alle erlebt haben und verwebt Gegenwart und Vergangenheit und zeigt Zeitgeist und Unzeitgemäßes auf gedankenvolle und unterhaltsame Weise.
Der Journalist Andreas Lesti ist Germanist und Alpinist aus Bayern. Er bereist regelmäßig die Gebirge der Welt, immer einen Stapel Bergbücher im Gepäck. Für diese Reise in die Schweiz hat er neben Thomas Manns »Zauberberg« auch »Doktor Faustus«, Kästners »Zauberlehrling«, Adornos »Minima Moralia« und Nietzsches »Also sprach Zarathustra« eingepackt. So schreibt es der Verlag.
Bei Andreas Lesti entstehen daraus aufgeschriebene selbst erlebte Erfahrungen, die das wiedergeben, was er vor Ort über die Personen noch erfahren konnte. Dazu ging er in die Hotels von damals, wanderte auf Wegen, die oft bis heute existieren und traf sogar noch auf Zeitzeugen wie im Fall von Adorno.
Daraus entstand ein wunderbares Buch über vier Orte in der Schweiz, die heute überwiegend von Menschen besucht werden, die Geld haben.
Aber es waren eben auch Orte, an denen Geist und Natur vormals eine große Rolles spielten und sich gegenseitig befruchteten.
Das schön gestaltete Buch ist Feuilleton vom Feinsten.
Wer sich dafür interessiert, wird nicht enttäuscht.
Andreas Lesti
Zauberberge – Als es die Dichter und Denker auf die Schweizer Gipfel zog
ISBN-13 9783711200297