Das verfallene Haus des Islam von Ruud Koopmans

“Wie das Christentum hat auch der Islam in seiner Geschichte viele Gesichter gezeigt, von den schönsten Beispielen der Nächstenliebe bis hin zu den schrecklichsten Formen von Sklaverei und Völkermord. Das Einzige, was sie alle gemeinsam hatten, war, dass sich diejenigen, die diese Wohl- und Gräueltaten vollbrachten, ausnahmslos durch die Heiligen Schriften ihrer Religion legitimiert fühlten.”

Wenn Ruud Koopmans diesen Satz auf Seite 45 schreibt, dann haben wir uns schon durch mehr als 30 Seiten eines Buches gelesen, das es in sich hat.

“Die religiösen Ursachen von Unfreiheit, Stagnation und Gewalt” lautet der Untertitel des Buches. Man merkt schon auf den ersten Seiten, daß hier ein Kenner der Materie schreibt, der aufklären will.

“Dieses Buch ist islamkritisch aber nicht islamfeindlich”, ist Koopmans Devise und das macht aus diesem Buch ein sachkundiges Standardwerk wie man beim Lesen in diesem Buch dann auch feststellt.

Er scheut sich auch nicht Abgründe zu benennen und Fragen zu beantworten wie die, warum bis heute viele die Scharia befolgen: “.. ziehen auch heute noch viele Männer und Frauen in Ländern wie Somalia und Afghanistan die Scharia den ihnen bekannten Alternativen vor: gesetzlos plündernden Kriegsherren und sich bereichernden Diktatoren.”

Da wird also versucht den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben – nicht schön!

Und im Vorwort gibt er als ausgewiesener Sachkenner auch all den Gutgläubigen in der Politik der westlichen Welt einen klaren Hinweis auf riesige Probleme, wenn man nicht frühzeitig und nachhaltig konsequent Bedingungen einlöst: “Viele der Hindernisse für eine erfolgreiche Integration muslimischer Migranten hängt mit der Religion zusammen. Dies gilt beispielsweise für die konservative Sicht auf die Rolle der Frau, die damit verbundenen relativ großen Familien und die geringe Arbeitsmarktbeteiligung der Frauen.”

Wenn man dann bedingungslos das Füllhorn von Sozialleistungen ohne Bedingungen an die ausschüttet, die diese Geisteshaltung kultivieren und züchten, darf man sich nicht wundern ….

Wie geht Koopmans in seinem Buch vor?

Er untersucht einfach die Wirklichkeit “indem ich mich nacheinander mit dem Zustand der Demokratie.., den Menschenrechten…, der politischen und religiösen Gewalt… und dem wirtschaftlichen Fortschritt in den 47 unanbhängigen Ländern der Welt beschäftige, in denen der Islam die wichtigste Religion ist.”

Deshalb regelt das Grundgesetz auch nur die vorletzten Dinge, also Toleranz und Meinungsfreiheit, und verbietet ausdrücklich Meinungen, die dies beseitigen wollen. Dies ist die Grenze der Demokratie.

Dabei verschweigt er auch nicht seine Sichtweise “auf Wahrheit…: das einer offenen Gesellschaft, in der Ideen und Lebensstile frei miteinander konkurrieren können und in der niemand glaubt, dass er die absolute Wahrheit gepachtet hat und daraus das Recht ableiten kann, seine Vision .. anderen aufzuzwingen… Nur ein radikaler Bruch mit den fundamentalistischen Elementen im Islam kann dies ändern.”

Die genaueste Landkarte ist ja bekanntlich die, die so groß ist wie das Land, das sie darstellen soll. Aus diesem Grund kann eine Buchrezension ein Buch vorstellen und einordnen aber nicht alles wiedergeben, was in einem Buch steht.

Wer sich mit dem Islam bei uns und weltweit sachgerecht beschäftigen will und gute Argumente für Diskussionen erhalten möchte, der ist bei diesem Buch gut aufgehoben, das zudem ein gutes Sprachniveau aufweist, wissenschaftlich abgesichert ist und ohne Fachwissen lesbar bleibt.

Koopmans weiß, wovon er spricht und erklärt es richtig gut.

Daher empfehle ich ich dieses gute Buch für die eigene Lektüre.

Es ist bei C.H. Beck erschienen.

Koopmans, Ruud
Das verfallene Haus des Islam
Die religiösen Ursachen von Unfreiheit, Stagnation und Gewalt

978-3-406-74924-7

About Michael Mahlke

Der Autor hat Jura in Köln und Sozialwissenschaften, Geschichte und Pädagogik in Wuppertal studiert. Er war u.a. Leiter einer privaten Wirtschaftsschule und Geschäftsführer einer sozialen Organisation und ehrenamtlicher Richter. Er coachte viele Jahre Menschen, Schwerpunkte waren Übergänge, Arbeit und Alter, Konfliktbewältigung und neue Medien. Er arbeitete als Dokumentarfotograf und Publizist, offline und online, analog und digital.

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